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„Lützi bleibt“ – 230 Dresdner:innen fahren zu einer Großdemonstration in das von der Abbaggerung bedrohte Dorf Lützerath

  • Presse

Dresden. 

230 Dresdner:innen sind dem Aufruf von Fridays for Future und der Initiative „Lützerath bleibt“ gefolgt, am 14.01. nach Lützerath zu reisen und dort für den Erhalt des Dorfes Lützerath im Rheinischen Braunkohlerevier zu demonstrieren. Sie wollen sich zusammen mit Tausenden anderen der Räumung durch die Polizei in den Weg stellen. Die Dresdner Ortsgruppe von Fridays for Future hat dafür drei Reisebusse organisiert, die innerhalb kürzester Zeit ausgebucht waren.

Das Dorf im Rheinland soll für den Braunkohletagenbau Garzweiler II abgebaggert werden. Allerdings wird die unter Lützerath liegende Kohle laut mehrerer Studien für eine ausreichende Energieversorgung – auch zur Abfederung der Gaskrise – nicht benötigt.

Zahra Pischnamazzadeh (FFF Dresden) ist eine der Aktivistinnen, die sich aufmachen wollen, um ihre Zukunft vor Ort zu verteidigen. Sie betont: “Wir fahren hin, weil wir nicht einfach zuhause sitzen und zuschauen können, wie sich in Lützerath gerade entscheidet, ob Deutschland mit den Pariser Klimazielen bricht. Die Kohle unter Lützerath abzubaggern ist weder mit der 1,5 Grad Grenze vereinbar, noch für die Energiesicherheit nötig. Wir brauchen erneuerbare Energien statt dreckige, verlogene Kohledeals mit RWE!”

Das rheinische Braunkohlerevier ist die größte CO2-Quelle Europas. Schon ab einer Menge von 47 Millionen Tonne Kohle könnte Deutschland das 1,5 Grad Ziel aus dem Pariser Klimaabkommen nicht mehr einhalten, allein im Tagebau Garzweiler plant RWE noch weitere 280 Millionen Tonnen Braunkohle zu fördern – mehr als fünfmal so viel, wie mit dem Pariser Klimaabkommen vereinbar wäre.

Nicht nur Lützerath, auch das Dorf Mühlrose in der Lausitz droht für die Kohle abgebaggert zu werden. „Diese Ungerechtigkeit auf Basis von fragwürdigen Gutachten und geschätzten Zahlen durchzuziehen ist ein Armutszeugnis aller Beteiligten. Wissenschaftliche Fakten kann man sich nicht schön reden!“, meint Simon Fuhrmann, Klimaaktivist aus Dresden.

Zuletzt hat Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) angestoßen, auch in Ostdeutschland den Kohleausstieg auf 2030 vorzuziehen. Simon Fuhrmann begrüßt diesen Vorstoß, will aber keinen „intransparenten Deal, sondern reduzierte Kohlemengen in Verbindung mit großflächigem Ausbau erneuerbarer Energien.“