Am Mittwoch begann die Räumung im Heidebogen etwa eine halbe Stunde von Dresden entfernt mit einem Großaufgebot an Polizei. In den frühen Morgenstunden, gegen 6:40 Uhr, fuhr die erste Hundertschaft der Polizei zur Räumung ins Camp und räumte im Laufe des Tages drei sogenannte Tripods (freistehende Besetzungsplattformen auf 3 Beinen).
„Es räumten selbst Klettercops aus NRW gegen stetige Sprechchöre und Parolen von den 30 Aktivisti in den Bäumen. Nach 10 Stunden ununterbrochenen Räumungsversuchen der Polizei sind immer noch noch alle Baumhäuser besetzt! Wir kämpfen weiter gegen die Zerstörung und lassen uns auch von polizeilicher Repression nicht unterkriegen!“ so eine Aktivistin.
Die Polizei sperrte die Landstraße zur Waldbesetzung und erschwerte so den Zugang zur legal angemeldeten Mahnwache mit zwei Stangengerüst-Zelten am Rande des Waldes. Diese musste – trotz der wochenlangen Einsatzplanung – innerhalb von 15 Minuten an einen 500 Meter entfernten Ort verlegt werden, obwohl sie eigentlich langfristig dort genehmigt war.
„Wir sind stinksauer über diesen heutigen Angriff auf unsere Versammlung, sowie die Zerstörung unserer Lebensgrundlage die hier passiert!“, so Aktivistinnen und Aktivisten aus dem Wald.
In der Stadt formiert sich parallel der Wiederstand: Bei einer spontanen Demonstration brachten 380 Menschen ihrem Frust über die Räumung auf die Straße, versammelten sich um 17 Uhr auf dem Alaunplatz und zogen über den Jorge Gomondai Platz zur Schießgasse vor die Gefangenensammelstelle der Polizei. Im Laufe des Tages wurden fünf Aktivistinnen in Gewahrsam genommen.
„Wir sehen einen überzogen Polizeieinsatz: 1.000 Polizist*innen auf 30 Aktivisti in den Bäumen! Wir sind hier, um den Aktivistinnen und Aktivisten, die in Gewahrsam sind, weil sie im Heibo mutig Widerstand geleistet haben, unsere Solidarität zu zeigen“, so Zahra Pischnamazzadeh von Fridays for Future Dresden.
„Wenn ihr uns den Wald rodet, blockieren wir eure Büros!“ rief eine Aktivistin, die zuvor an der Besetzung des Büros der Landesgeschäftsstelle der Grünen mitgewirkt hatte, laut ins Mikrofon.
Hinweis: Zahra P. ist die einzige der in dieser PM zitierten Aktivist*innen, die bei FFF Dresden organisiert ist