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Starke Argumente

Hier ein kleiner philosophischer Beitrag der Dresdner Parents For Future für die Momente, in denen die Argumentationen der Klimaschutzgegner*innen uns die Tränen in die Augen treiben.

Klimaschutz und Freiheit

Bei einer Podiumsdiskussion während des Palaissommers in Dresden sagte Christian Felber, einer der bekanntesten Vertreter der Gemeinwohl-Ökonomie, dass jedes Gesetz Freiheit nimmt und Freiheit schafft – zur gleichen Zeit. Unsere Freiheit endet, wo die der Anderen beginnt. So schafft die Vorschrift, die uns an einer roten Ampel zu Anhalten zwingt, die Freiheit für die anderen VerkehrsteilnehmerInnen, in Sicherheit die Straße zu queren. Gute Gesetze erkennt man daran, dass sie in Summe mehr Freiheit schaffen.
Auch Klimaschutzgesetze werden – wie alle Gesetze – eben genau diese beiden Seiten haben. Unbegrenzte Freheit für alle gibt es nicht – zumindest nicht in einer Welt begrenzter Ressourcen.
Und wenn Freiheit hier für viele “ein Recht auf bewusste oder unbewusste Zerstörung des Klimas, und der Lebensgrundlage vieler anderer Menschen und kommender Generationen heißt” – ja, dann ist es sinnvoll, diese einzuschränken. Nicht aber die Einschränkung ist das Ziel, sondern die Freiheit von möglichst vielen Menschen (und Tieren) an vielen Orten dieser Erde, allen kommenden Generationen – und langfristig auch für uns – zu erhalten und zu schaffen.

Mit dem Klima alles schützen

“Klimaschutz” ist rein fachlich das korrekte Wort für das was passieren muss, um den Klimawandel zu bekämpfen und einzugrenzen. Aber ein Wort kann fachlich das richtige sein und trotzdem nicht das bzw. alles ausdrücken, was es bedeutet: Dem Begriff “Klimaschutz” fehlt das Leben. Er suggeriert, dass es außerhalb von uns eine unbelebte Sache “Klima” gibt und wir diese schützen müssen. Es drückt nicht unmittelbar aus, dass wir ein untrennbarer Teil davon sind und was es wirklich heißt: Klimaschutz heißt alles Leben auf dieser Erde zu schützen, inklusive uns selbst!
Wie es Eckart von Hirschhausen in einem Webinar der #WirBildenZukunft Reihe erläutert hat – die Frage, die wir stellen müssen ist:
„Ist euch Zukunft, Gesundheit, Familie, Sicherheit, Gerechtigkeit wichtig? Dann ist euch Klimaschutz wichtig!“
Klimaschutz heißt so vieles zu schützen: Schutz unserer Lebensgrundlage, unserer Lebensumgebung und unserer Versorgung, aber auch des gesellschaftlichen Zusammenhalts, wie des internationalen Zusammenhalts. Schutz der Wirtschaft, Bildung und Kultur und vieler Dinge, die uns im Leben wichtig und teuer sind, insbesondere der Natur, des Reisens und vieles mehr.
Um aus dem Fachbegriff “Klimaschutz” etwas zu machen, dass wir*alle vom Verstand und Gefühl ganz begreifen können – müssen wir ihn mit den Dingen füllen, um die es für uns wirklich geht.

Für Klimaschutz bezahlen

“Klimaschutz kostet” – zu schnell entsteht der Eindruck, dass “Klimaschutz” dafür sorgt, dass Preise steigen und Geld ausgegeben werden muss. Aber „Klimaschutz“ ist am Ende nur eine gewählte, zusammenfassende Bezeichnung. Und nun hoffen wir, dass sich jeder das Richtige darunter vorstellt. Was wir bezahlen, wenn wir “Klimaschutz” bezahlen, sind Umweltstandarts und soziale Standarts. Wir bezahlen vor allem auch die Kosten der Umwelt- und Klimaschäden, die auf und von vielen Ebenen angerichtet wurden und werden.
Wer “Klimaschutz” bezahlt, der bezahlt umwelt- und zukunftsverträgliche Produktions- und Arbeitsweisen, der bezahlt gesunde und menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen für Menschen rund um den Globus, der bezahlt ein Minimum an Lebenswürde für Milliarden (Nutz-)Tiere, den Erhalt der Arten – und bezahlt für den Erhalt unserer eigenen, sowie der Lebensgrundlage unserer Kinder.
Dafür zu bezahlen – oder nicht – das ist die Frage, um die es geht.
Die dazugehörige Frage, wer nun wie viel davon bezahlen “muss” ist essentiell! Dennoch lasst uns bitte daran denken:
Die Kosten für „Klimaschutz“ ungerecht zu verteilen ist unsolidarisch – im Streit darum keinen zu unternehmen am Ende noch mehr!

Nein, wir werden nicht alle überzeugen können. Vor allem, wenn die Klimaüberhitzung an sich angezweifelt wird sind inhaltliche Gespräche schwierig. Wenn wir allerdings unserer Sache sicher sind, die Logikfehler und -lücken in Gesprächen erkennen und es schaffen, so über Klimaschutz zu sprechen, dass er greifbar und konkret wird ist viel gewonnen.